Farbfehlsichtigkeit
Farbfehlsichtigkeit (Dyschromasie) ist eine Behinderung, bei der ein Defekt auf der Netzhaut die Farbwahrnehmung beeinflusst. Bei den betroffenen Personen ist jeweils mindestens einer der drei Farbrezeptoren (L-, M- oder S-Zapfen) defekt. Diese Behinderung tritt bei ca. 9% aller Männer, aber nur bei ca. 1% aller Frauen auf.
Barrieren bei der Internetnutzung
Durch die unvollständige Farbwahrnehmung können gewisse Farben nicht unterschieden werden. Wenn nun eine Information rein über die Farbe codiert ist, kann es vorkommen, dass diese Information verloren geht. Beispiele dafür sind die Legende einer Grafik, bei der die einzelnen Kurven über die Farbe referenziert werden, oder die Verfügbarkeit eines Artikels, der über einen roten oder grünen Kreis angezeigt wird.
Dichromasie
Eine abgeschwächte und häufige Form der Farbfehlsichtigkeit ist die Dichromasie, bei der nur zwei der drei Grundfarben (rot, grün und blau) wahrgenommen werden können. Durch ein Gendefekt fehlen die roten (S), grünen (M) oder blauen (L) Zapfen auf der Netzhaut. Dadurch können bestimmte Farben nicht voneinander unterschieden werden. Man unterteilt die Dichromasie in die drei Hauptformen:
-
Protanopie
Sehen kein Rot (1% der Männer, 0.02% der Frauen) -
Deuteranopie
Sehen kein Grün (1% der Männer, 0.01% der Frauen) -
Tritanopie
Sehen kein Blau (0.002% der Männer, 0.001% der Frauen)
Achromasie
Die Achromasie ist eine relativ seltene Form der Sehbehinderung, bei der keine Farben, sondern nur Kontraste wahrgenommen werden können. Der Grund dafür ist, dass die Netzhaut der Betroffenen nur aus Stäbchen besteht. Die Zapfen, welche für die Wahrnehmung von Farben zuständig sind, fehlen. Da die Stäbchen eine tausendmal höhere Lichtempfindlichkeit aufweisen, sind betroffene Personen auch sehr blendempfindlich.